Thermalwasser | Wirkung | Fakten | Infografik + FAQs (2024)

Meist enthält das Thermalwasser aus der Tiefe viele Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium, Sulfate, Jod oder Kohlendioxid oder den nach faulen Eier müffelnden Schwefelwasserstoff. Dieses angereicherte Heilwasser ist bei genügend hohen Konzentrationen gesundheitsfördernd und hilft bei diversen Erkrankungen. Das ist medizinisch bewiesen. Kohlensäure steigert etwa die Durchblutung, Schwefelbäder lindern Hautprobleme oder Rheuma - anerkannt ist die Wirkung von Thermalbädern mit hohem Schwefelanteil auch bei Neurodermitis wie auch bei Schuppenflechte oder Akne.Sulfatwasser tut vor allem den Organen im Oberbauch und den Harnwegen gut.

Aktuelle Studien belegen auch eine stressmindernde Eigenschaft von Thermalwasser. So führt bereits ein ca. 25-minütiges Bad zu einer deutlichen Senkung des Kortisol-Gehalts im Speichel. Kortisol ist ein Stresshormon mit negativer Wirkung. Auch der Schwefelgehalt hat positive Auswirkungen. Schwefelwasser wirkt gegen freie Radikale und vermindert gesundheitsschädliches Cholesterin im Blut. (Quelle: Studie aus 2011, die vom Landesklinikum St. Pölten gemeinsam mit der medizinischen Universität Graz im steirischen Thermenland durchgeführt wurde.)


2.1) Kuren im Thermalbad

In ausgedehnten Kuraufenthalten wird das Heilwasser gezielt für therapeutische Zwecke eingesetzt. Ob durch Bäder, Trinkkuren oder Inhalation des mineralstoffreichen Wassers, seine volle Wirkung kann entfaltet werden und dabei helfen, je nach Schwerpunkt, Beschwerden im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat, Durchblutungsstörungen sowie Haut-, Herz- und Kreislauferkrankungen zu lindern.

Interessant: Auch solche Badekuren gab es schon in der Römischen Antike – mit recht modernen Parallelen. So spottete der römische Dichter Martial über Kurschatten und untreue Ehefrauen. Sein Schriftsteller-Kollege Seneca beschwerte sich über Lärm.


2.2) Thermalwasser trinken

Trinkkuren mit Thermalwasser werden häufig zur Unterstützung bei verschiedenen Gesundheitsproblemen eingesetzt – in seltenen Fällen auch als Inhalationskuren. Solche Trinkkuren wirken sich oft positiv und reinigend auf die Schleimhäute im Verdauungstrakt aus – und können somit Linderung bei Magen-Darm-Erkrankungen bewirken. Aber auch bei Stoffwechselerkrankungen oder Diabetes können solche Kuren hilfreich sein. Einige Thermen haben sich auf dieses Thema spezialisiert und bieten solche Trinkkuren – oft auch in Zusammenhang mit Heilfasten.


2.3) Thermalwasser Nebenwirkung

Es gibt medizinische Indikationen, bei denen man vor dem Baden im Thermalwasser mit seinem Arzt sprechen sollte. Hierzu gehören zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Venenentzündungen, Erkrankungen der Nieren oder der Leber sowie einige chronische Krankheiten. In seltenen Fällen kann Thermalwasser auch mikrobielle Kontaminationen aufweisen, die zu Infektionen führen können. Dies ist jedoch bei gut gewarteten Einrichtungen äußerst selten.


Es muss an dieser Stelle noch angemerkt werden, dass eventuelle Nebenwirkungen auch von der Art des Thermalwassers abhängen. So haben Solebäder praktisch keine Nebenwirkungen. Auch stark Co2-haltiges Wasser gilt als gut verträglich. Thermalwasser mit hohem Schwefelanteil hingegen kann beispielsweise zu Hautausschlägen oder Kreislaufproblemen führen – besonders Kleinkinder und Babys sollten hier aufpassen! Auch der Mythos, dass radonhaltiges Thermalwasser krebserregend sei, konnte bis dato nicht medizinisch nachgewiesen werden.

2.4) Thermalwasser Schwangerschaft

Wir haben mit dem Wiener Gynäkologen Dr. Ronaghi gesprochen und das Thema Thermalwasser Schwangerschaft im Zuge unseres Blogartikels Therme und Schwangerschaft detailliert beleuchtet.Darin befinden sich wichtige Tipps und Empfehlungen, die beim Thermenbesuch als Schwangere zu beachten sind.

2.5) Thermalwasser Baby

Auch zum Themengebiet „Thermalwasser Baby“ gibt es vertiefende Infos von der renommierten Kinderärztin Dr. Czernin in unserem informativen BlogbeitragTherme mit Baby!

Thermalwasser | Wirkung | Fakten | Infografik + FAQs (2024)

FAQs

Wie lange sollte man sich im Thermalwasser aufhalten? ›

Wie lange ist die ideale Badedauer im Thermalwasser? Eine Faustregel für die Badedauer im Thermalwasser liegt zwischen 15 und 20 Minuten.

Wer sollte nicht ins Thermalbad? ›

Ein Bad in Thermalwasser hat also einen relativ starken Einfluss auf den Organismus. Für Menschen mit einer Herzschwäche kann das gefährlich werden, sie sollten vor dem Thermenbesuch ihren Arzt konsultieren. Da das warme Wasser die Gefäße erweitert, müssen Besucher mit Krampfadern vorsichtig sein.

Was passiert wenn man zu lange im Thermalwasser ist? ›

Die Superkräfte des Thermalwassers.

Beachte aber, dass die Badedauer eine Dreiviertelstunde nicht überschreiten sollte - denn zu langes Baden kann den Kreislauf überlasten. Die ärztlich empfohlene Badezeit liegt sogar nur bei 15-20 Minuten. Daher gilt prinzipiell: lieber öfter und dafür kürzer baden!

Soll man im Thermalwasser schwimmen? ›

Ideal ist es, rund 20 Minuten im Thermalwasser zu bleiben und dann für eine halbe Stunde zu pausieren. 20 Minuten sind laut Krobath die optimale Dosis, um die wohltuende Wirkung des Thermalwassers auszukosten.

Soll man nach dem Thermalbad Duschen? ›

Nach dem Baden trocknen Sie sich gut ab, ohne wieder zu duschen. Dadurch kann ein Teil der fein über die Haut und in den Poren verteilten Salze und Mineralien durch die Haut subkutan in den Kreislauf geschleust werden und die Sole kann dort ihre positive Wirkung fortsetzen.

Für welche Krankheiten ist Thermalwasser gut? ›

Der im Thermalwasser enthaltene Schwefel wirkt schmerzlindernd sowie entzündungshemmend und eignet sich daher besonders für Erkrankungen der Haut wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Akne. Aufgrund der beruhigenden Wirkung findet das Heilwasser auch immer mehr in kosmetischen Produkten Anwendung.

Ist im Thermalbad Chlor drin? ›

In der Regel muss man davon ausgehen, dass das Wasser in Thermalbädern in geringen Mengen mit Chlor behandelt wird – jedoch nicht mehr als im Trinkwasser erlaubt. Der Geruch von Chlor, den man möglicherweise wahrnimmt, deutet auf gebundenes Chlor hin, das entsteht, wenn Chlor Verunreinigungen im Wasser bindet.

Wie geht man richtig in die Therme? ›

Tipps für einen perfekten Therme-Besuch:

Verschiedene Becken mit aufsteigender Temperatur nacheinander nutzen. Ein Badegang sollte nicht länger als 20 Minuten dauern. Pausen nicht vergessen. Regelmäßige Besuche können Ihr Wohlbefinden erheblich steigern.

Warum ist man nach der Therme so müde? ›

Wenn Sie sich schon einmal die Frage gestellt haben, warum Sie nach einem ausgiebigen Badetag am Abend so müde sind, dann gibt es hier die passende Antwort für Sie; Das Wärmeregulativ unseres Körpers wird beim Schwimmen mehr gefordert und wir haben damit automatisch einen höheren Energieverbrauch.

Ist Therme gut für die Psyche? ›

Dass sich durch den Besuch einer Therme Stress abbauen lässt, gilt als wissenschaftlich bewiesen. Die das Wohlbefinden steigernden und einen Zustand der Tiefenentspannung bewirkenden Eigenschaften sind auf eine Reduktion des Cortisol-Spiegels zurückzuführen. Dieses Hormon ist auch als „Stresshormon“ bekannt.

Ist Thermalwasser hygienisch? ›

Die gute Nachricht: Wenn du grundlegende Regeln der Hygiene in Thermalbädern, Sauna und Co. einhälst ist das Risiko, sich eine Scheideninfektion zu holen, sehr gering. Denn die Übertragung über das Thermalwasser von einer Person zur anderen ist sehr unwahrscheinlich.

Soll man nach der Salzgrotte duschen? ›

Nach dem Solebad sollten Sie nicht Duschen, sondern den Körper nur vorsichtig mit einem Handtuch abtupfen.

Wann sollte man nicht in die Therme? ›

Bei Fieber oder geschwollenen Lymphknoten ist der Besuch eines Thermalbads nicht ratsam. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, um den Infekt zu bekämpfen. Zusätzliche Belastungen sind für den Körper jetzt kontraproduktiv und könnten den Zustand verschlechtern.

Kann man Thermalwasser trinken? ›

Abhängig von seiner Zusammensetzung kann Thermalwasser die Haut stärken, ihre Widerstandsfähigkeit verbessern, eine Schutzbarriere bieten und oxidativen Stress bekämpfen. Thermalwasser kann sowohl zum Trinken als auch zum Baden der Gesundheit viel Gutes tun.

Wie gut ist Thermalwasser für die Haut? ›

Thermalwasser ist vielseitig einsetzbar und für nahezu alle Hautzustände geeignet. Dank der mineralhaltigen Zusammensetzung und der hohen Verträglichkeit kann Thermalwasser auch sehr gut zur Pflege von empfindlicher und zu Allergien neigender Haut verwendet werden.

Wie lange soll man in der Therme bleiben? ›

Ein zu langer Aufenthalt im Thermalwasser kann Ihren Kreislauf belasten. Die Badezeit sollte daher 20 Minuten nicht überschreiten, im Heißwasserpool sollten Sie nicht länger als 10 Minuten bleiben. Danach mindestens genau so lange ruhen.

Wie lange sollte man in einem Solebecken bleiben? ›

Anschließend können Sie im Solebad entspannen und sich treiben lassen. Die ideale Badedauer beträgt dabei 20 bis 30 Minuten. Daraufhin sollten Sie sich ohne zu duschen ausruhen. Somit können die Salze in Ihre Haut einziehen und ihre volle Wirkung entfalten.

Ist Therme gut für den Körper? ›

Das warme Wasser fördert die Durchblutung. Der Wasserdruck führt zu Auftrieb und entlastet die Gelenke. Die Venenfunktion wird verbessert und der Stoffwechsel aktiviert. Das Thermalbad unterstützt die Nierenfunktion und wirkt entwässernd.

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Author: Chrissy Homenick

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